Sonntag, 7. August 2011

Leben auf der Insel

Die dritte Woche auf der Insel hat begonnen, oder ist schon mitten im Laufen. Ich sitze im riesen Ohrensessel im Dining Room und lese abwechselnd die Tageszeitungen, die Birminghamer Wochenzeitung und das Buch "2012" von Brian D´Armado.

Viele Eindrücke habe ich gesammelt von diesem Ort, an dem man auf der falschen Straßenseite fährt - was ich übrigens meistens sehr gut hinbekomme. Wobei mir aufgefallen ist, dass, bei aller Höflichkeit die die Briten sonst so aufbringen die Art zu fahren hier unter aller Sau ist. Nichts zu merken von der Zuvorkommenheit der Deutschen (wenn die Spur endet lasse ich die Autofahrer rein), sondern Friss oder Stirb. Das ist oft nicht nett, und daran muss man sich auch wirklich erstmal gewöhnen.

Wir wohnen an der Grenze von Stirchley und Bournville, wobei Stirchley das hässliche und ärmere Viertel ist, Bournville mit vielen Parks und Grün aber wirklich schön. Wir wissen also, in welche Richtung wir wandern wenn wir mal rauswollen.

Ich fühle mich in unserem Haus oft gefangen, was auch daran liegen mag, dass mir einfach der Kontakt zur Außenwelt fehlt. Unser geplanter Trip hoch nach Schottland ist nicht wirklich in Angriff genommen worden, ich hoffe, wir beginnen diese Woche mal mit der Planung..Ich bekomm sonst noch einen Koller.

Was mir auch fehlt, ist der Kontakt zu meiner Familie. Meine Oma hat heute angerufen, auf meinem Handy, was superteuer gewesen sein muss...
Ich versuche schon die ganze Zeit, normale Postkarten von diesem Ort zu finden, aber es gibt einfach keine. Anscheinend verschickt man hier keine Postkarten. Aber hauptsache, es gibt riesige Geschäftsketten mit Grußkarten für jeden Anlass! Nun denn, dann bekommt mein Opa zu seinem 89. Geburtstag eben eine englische Birthdaykarte die ich ihm auf der Rückseite übersetzen muss.

Ich schau abends immer Friends und How I Met Your Mother, was nostalgische Gefühle auslöst - wie bescheuert. Morgen früh werde ich das erste Mal in die Nursery gehen und mal Hallo sagen, ich bin gespannt wie es da so ist, gehe aber davon aus dass es schon ein schöner Ort sein wird.
Völlig komisch ist es, nicht von Tieren umgeben zu sein. Jedes Mal, wenn wir meine Tante besuchen stürze ich mich auf deren Katze um sie zu herzen. Das nimmt schon traurige Züge an.
Die Sonne scheint ganz viel, während es in Deutschland regnet. Witzig, und ein wenig ironisch.

Die Zeit rennt hier ganz schön, und ich bin mir sicher, plötzlich werden die drei Monate um sein und ich mich wieder auf den Weg nach Hause machen. Was völlig komisch ist, weil ich noch gar keine Pläne gemacht habe für nach England. Ich habe immer bis genau hierhin gedacht, weiter nicht..
Drückt mir die Daumen dass das Bafögamt mir mein Bafög verlängert für das zusätzliche Semester..Sonst stecke ich ganz schön in der Klemme.
Das soll erst mal reichen, ich freunde mich jetzt erstmal mit dem Buch "Gut leben in schwierigen Zeiten" von Sandra Ingermann an, die mir gleich erklärt, was sie mit dem Begriff "Erdheilungsquotient" meint..

Ich schicke euch allen ganz viel Sonne!

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