Freitag, Juni. Friseur? Jedes Mal ein Fehler.

Den Vormittag genutzt, nachdem ich die Nacht alle halbe Stunde wegen irgend nem Mist aufgestanden bin: Um 4 maunzt Findus vor der Tür, um 5 verhungern er, Lord Nelson und Lucy sodass ich füttere, um halb 6 spielt Findus mit Lord Nelson, um 6 will Findus wieder raus. Um 7 wieder rein. Um 8 beginnen die Dachdecker nebenan, und um 9 kommen die Maler ins Haus und scherzen im Treppenhaus herum.
Als ich mit dem Hund die Morgenrunde gehe, sagt man mir, ich passe da schon durch, "Sie sind doch schlank wie eine Tanne2". Nehme das nicht als Kompliment, Tannen sind dick.

Liefere Maja wieder zuhause ab und fahre los, zum Friseur. Musste vor England nochmal Spitzen schneiden. Lasse mir dort einen Schaum von Wella andrehen, der 17 Euro kostet. Lasse mir des Weiteren sagen, dass Spülungen sinnlos für die Haare sind, ich soll nur noch Kuren benutzen. Läuft. Friseurin hat sehr kurze, schwarze Haare, ist voller Tattoos und erzählt mir von ihrem letzten England-Trip. Hole mir Tipps zur Fähre und zur Fahrt nach England von ihr und denke davor und danach, wie unglaublich nervig es ist, diesen Smalltalk führen zu müssen.
Schneid mir die Haare und halt die Klappe!
Vor allem - diese Musik. Grausig. Ich weiß schon, warum ich meinen Hintern höchstens alle 3 Monate dorthin chauffiere. Mag das Gefühl von frisch geschnittenen Haaren, mag nicht dass nun weniger Geld in meinem Portemonnaie ist.
Kaufe auf dem Rückweg bei NP Kefir, 2 Schokodonuts und Wiener Würstchen. Die Kassiererin guckt mich mitleidig an.
Versuche in genau diesem Moment, mich dazu zu motivieren, die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Heute abend ist Munchkin-Abend mit Janina und den Hoheiten, sollte meine Wohnung in ihrem augenblicklichen Zustand niemandem antun. Werde von unten angeschrien, Lord Nelson will auf den Schoß. Dabei fällt mir ein, mit Lord Nelson sind es heute abend schon 3 adlige in meiner Bude. Krass, krass.
Ich werde nun also genau das machen. Metal in die Ohren und loswienern.

~
Hasse putzen.
~
Fertig. Die Maler haben draussen frecherweise alles herumgerückt, und jetzt ist Chaos in meinem Flur; Sternzeichen Jungfrau macht sich bemerkbar, möchte sie würgen.

Wiki-Artikel des Tages erklärt mir, was ein Lubok ( http://de.wikipedia.org/wiki/Lubok ) ist: ein russischer Volksbilderbogen mit satirischem Inhalt. Erinnert mich daran, wie ich neulich versucht habe, meinen Siebtklässlern in der Realschule zu erklären, was eine Satire oder eine Parodie ist. Hatte bis zum Ende das Gefühl, dass sie keine Ahnung haben, wovon ich rede. Schulbücher in dem Falle auch nicht sehr hilfreich. Wenn man sie nun in diesem Halbwissen lässt (O-Ton: "Satire heisst also, der Inhalt ist irgendwie lustig?"), was richtet man damit an? Lehrer sein ist sowas von nicht leicht.
De Weiteren frage ich mich zum x-ten Mal, wieso russische Literatur mich noch nie begeistert hat und es nie wird. Vielleicht rührt das von meinem Halbwissen; das einzige, was ich davon je mitbekommen habe war der Kinofilm "Leo Tolstoi" und das Zitat in einem meiner Lieblingsfilme: "Parkinson ist wie ein russischer Roman". Habe weder Erfahrung mit Parkinson noch, wie schon gesagt, mit russischen Romanen, habe aber das Gefühl dass die Aussage keineswegs positiv gemeint ist.
So überlasse ich die russische Literatur den wirklich Intelektuellen dieser Welt und halte mich an Christopher Moore. Der ist auch "irgendwie witzig", ist ja auch irgendwie Satire. Irgendwie.

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